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Regionales Wachstum und Strukturwandel (DFG)

  • Laufzeit des Projektes: 04/2014 - 07/2018
  • Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Kurzbeschreibung des Projektes

 

Eine wesentliche Herausforderung für die Stadt- und Regionalökonomik besteht darin, eine Erklärung für den empirischen Befund zu liefern, dass einerseits die Stadtgrößenverteilung in praktisch allen Ländern langfristig stabil ist, dass es andererseits aber einen Auf- oder Abstieg einzelner Städte in der urbanen Hierarchie gegeben hat und dass ein vielschichtiger Prozess des Wandels von Branchenstrukturen auf nationaler und regionaler Ebene stattfindet. Wichtige theoretische Ansätze, etwa die auf Krugman (1991 JPE) zurückgehende "Neue Ökonomische Geographie" oder die auf Henderson (1974 AER) aufbauenden klassischen urbanen Wachstumsmodelle, erklären die räumliche Struktur einer Volkswirtschaft im allgemeinen Gleichgewicht aus einem Widerstreit von Agglomerations- und Dispersionskräften. Diese fallen teilweise innerhalb einzelner Wirtschaftszweige, teilweise sektorübergreifend an, und ihre relative Stärke hängt von vielerlei Einflussfaktoren ab, etwa der Höhe von Transport-, Mobilitäts- und Kommunikationskosten. Darüber hinaus gibt es eine schmale jüngere Literatur, die Aspekte wie die externe Handelsliberalisierung oder produktions- und präferenzinduzierte Strukturwandelprozesse in den Blickwinkel rückt. In den vorliegenden Theorien werden die eingangs genannten empirischen Phänomene jedoch zumeist separat analysiert, ohne Querbeziehungen und Wechselwirkungen explizit zu machen.

Das zentrale Ziel des Projektes besteht darin, substantielle Beiträge zum Verständnis der beschriebenen Prozesse regionalen Wachstums und Wandels zu liefern. Es soll ein theoretischer Modellrahmen entwickelt werden, der an den zwei bislang vielversprechendsten jüngeren Ansätzen anknüpft, den Arbeiten von Duranton (2007 AER) und Rossi-Hansberg/Wright (2007 RES). Diese Modelle sind für die Erklärung der beschriebenen empirischen Trends bislang allerdings nicht einsetzbar, weil sie (i) unrealistische lokale Branchenstrukturen aufweisen, (ii) von nationalem Strukturwandel abstrahieren, und (iii) von Handels- und Mobilitätskosten absehen. Im Rahmen des Projektes sollen diese Ansätze - durch Einbeziehung von Handels- und Mobilitätskosten und weitere Faktoren - in geeigneter Weise erweitert und miteinander verbunden werden. Das Kernziel des Projekts besteht darin, einen theoretischen Rahmen zu entwickeln, der einerseits eine realistische langfristige Stadtgrößenverteilung impliziert, aber ebenso den Wandel von Branchenstrukturen auf nationaler und regionaler Ebene angemessen abbilden kann. In diesem Modellrahmen soll der Einfluss von räumlichen Transaktionskosten und externer Handelsintegration auf diese Prozesse analysiert werden.

In Verbindung mit diesem Kernziel soll das Projekt auch Erkenntnisse über die Rolle der Wirtschaftspolitik in den Prozessen des regionalen Wachstums und Wandels liefern, so etwa im Hinblick auf die Wirkungskanäle regionalpolitischer Maßnahmen oder hinsichtlich der Konsequenzen von regionalem Standortwettbewerb.

 


Beteiligte Mitarbeiter des Projektes

  • Prof. Dr. Jens Südekum
  • Nico Steffen, MSc

 

Verantwortlichkeit: