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Nachfragezyklen, Verkehrsströme und die Regulierung von Kraftstoffmärkten

Projektleiter:
Simon Martin, PhD

Finanzierung:
DFG

Laufzeit:
2 Jahre

Die Einzelhandelspreise für Kraftstoffe haben direkte Auswirkungen auf viele Haushalte, die Vertriebsnetze der Unternehmen und damit auf die gesamte Wirtschaft. Wettbewerbsbehörden verschiedener Länder haben in den letzten zehn Jahren Bedenken über die Funktionsweise dieser Branche geäußert. Angesichts der hohen und steigenden Ölpreise werden mögliche politische Interventionen häufig diskutiert, sowohl in der Öffentlichkeit, in der Politik als auch bei Wissenschaftlern. Darüber hinaus wird der Kraftstoff-Einzelhandel in naher Zukunft einen erheblichen Strukturwandel durchmachen, der auf eine allgemeine Veränderung der Klimapolitik, der geopolitischen Lage und der zunehmenden Bedeutung von Elektrofahrzeugen zurückgeht. 

Eines der hervorstechendsten Merkmale der Einzelhandels- Kraftstoffmärkte ist die hohe Volatilität der Preise, die sich häufig in Zyklen mitbewegen. Die Existenz dieses Phänomens wurde bereits ausführlich untersucht und dokumentiert. Dennoch wurden die Gründe für die Ursachen dieser Zyklen noch nicht ausreichend erforscht.

In Deutschland ändern die Tankstellen die Preise an einem durchschnittlichen Arbeitstag fünf bis sieben Mal. Diese Preisanpassungen scheinen vorhersehbaren täglichen Preismustern zu folgen. In der Nacht, wenn viele Tankstellen geschlossen sind, sind die Preise relativ stabil, sinken aber in den Morgenstunden und steigen am Abend wieder an. In den Jahren 2015 und 2016 gab es auch zusätzliche kleinere Zyklen um die Mittagszeit.

Durch die Auswertung hochfrequenter Verkehrsflussdaten, die von der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt, Bundesanstalt für Straßenwesen) erhoben werden, sollen im Rahmen dieses Projektes die Ursachen der Preiszyklen an Tankstellen besser erklärt werden. Die Antwort auf die Frage nach den Ursachen ist ein entscheidender Bestandteil jeder politischen Diskussion über die Einzelhandelsmärkte für Kraftstoffe, z.B. über Besteuerung, Regulierung oder Markttransparenz.