Sozio-Demografische Unterschiede in HANK-Modellen und die Transmission von Geldpolitik in der Eurozone
Welche Auswirkungen hat Haushaltsheterogenität auf die Transmission geldpolitischer Maßnahmen? Herkömmliche Neu-Keynesianische Modelle, die die geldpolitische Transmission auf die gesamtwirtschaftliche Produktion, die Beschäftigung und das Preisniveau untersuchen, unterstellen einen repräsentativen Haushalt und berücksichtigen keine Haushaltsheterogenität.
Dabei unterscheiden sich Haushalte zum Beispiel bezüglich ihres Einkommens, ihres Vermögens, ihrer Geschlechterzusammensetzung oder ihrer Altersstruktur, welches sich in einem unterschiedlichen Konsumverhalten (Konsumstruktur) und unterschiedlichen Inflationsraten niederschlägt. Um dieses abzubilden, wurden die sogenannten HANK (Heterogeneous Agent New Keynesian) Modelle entwickelt. Bisher werden im Rahmen dieser Modelle in erster Linie die Einkommens- und Vermögensunterschiede der Haushalte berücksichtigt.
Dieses Forschungsprojekt zielt darauf ab, HANK Modelle um zusätzliche Dimensionen wie einkommens- und vermögensspezifische Konsumstrukturen sowie der Tatsache, dass Haushalte unterschiedliche Inflationsraten aufweisen, zu erweitern. In diesem Projekt sollen die Auswirkungen dieser unterschiedlichen Konsumstrukturen und Inflationsheterogenität für die Transmission geldpolitischer Maßnahmen untersucht werden. Damit können Rückschlüsse für die optimale geldpolitische Implementierung gezogen und potentielle Verteilungseffekte von Geldpolitik analysiert werden. In einem späteren Zeitpunkt dieses Forschungsprojektes werden HANK Modelle zusätzlich um soziodemographische Unterschiede wie die Geschlechterzusammensetzung und die Altersstruktur von Haushalten erweitert.
Die Projektteilnehmer sind Ulrike Neyer, Daniel Stempel und Alexandra Stevens. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Bundesbank finanziert.