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Auszeichnung für Paul Heidhues: Paper zum Digital Markets Act erhält Antitrust Writing Award

Für die Analyse zur Rolle der Ökonomie im Digital Markets Act (DMA) wurde Prof. Paul Heidhues gemeinsam mit weiteren Autoren (darunter auch HHU-Jurist Rupprecht Podszun) mit dem Antitrust Writing Award 2025 geehrt. Die Studie zeigt, warum ökonomische Expertise auch unter regulatorischen Vorgaben unerlässlich bleibt.

Das prämierte Paper „The Effective Use of Economics in the EU Digital Markets Act“, verfasst von Amelia Fletcher, Jacques Cremer, Paul Heidhues, Gene Kimmelman, Giorgio Monti, Rupprecht Podszun, Monika Schnitzer, Alexandre de Streel, Fiona M. Scott Morton, wurde mit dem renommierten Antitrust Writing Award 2025 ausgezeichnet. In ihrer Analyse setzen sich die Autoren mit der Rolle ökonomischer Expertise bei der Umsetzung des EU Digital Markets Act (DMA) auseinander – einem zentralen Instrument der Europäischen Kommission, um die Macht großer digitaler Plattformen („Gatekeeper“) einzuhegen und faire Wettbewerbsbedingungen zu fördern.

Obwohl der DMA bewusst auf formaljuristische Regeln setzt und weitgehend auf klassische ökonomische Bewertungsmaßstäbe wie Marktdefinitionen oder Effizienzanalysen verzichtet, argumentiert das Paper, dass ökonomisches Denken für eine wirksame Regulierung unerlässlich ist.

Zentrale Aussagen des Beitrags

Das ausgezeichnete Paper hebt hervor:

  • Ökonomie bleibt entscheidend, um die Ziele des DMA – Marktöffnung (Contestability) und Fairness – tatsächlich zu erreichen. Dies gilt insbesondere für die praktische Anwendung und Durchsetzung der Regelungen.
  • Die komplexen Eigenschaften digitaler Märkte wie starke Netzwerkeffekte, Lock-in-Effekte und asymmetrische Informationsverteilungen machen es notwendig, Marktverhalten mit ökonomischer Präzision zu analysieren.
  • Besonderes Augenmerk legen die Autor:innen auf verhaltensökonomische Mechanismen, die Nutzerentscheidungen durch Plattform-Designs beeinflussen („Nudging“). Diese Erkenntnisse sind zentral, um die Wirkung regulatorischer Eingriffe realistisch zu beurteilen.
  • Ohne eine ökonomisch fundierte Umsetzung drohen sowohl Überregulierung (mit negativen Effekten auf Innovation) als auch Unterregulierung (mit unzureichender Wirkung auf den Wettbewerb).

Der jährlich verliehene Antitrust Writing Award, organisiert von Concurrences in Kooperation mit dem George Washington University Competition Law Center, zeichnet weltweit herausragende Veröffentlichungen im Kartell- und Wettbewerbsrecht aus. Die Entscheidung basiert auf wissenschaftlicher Qualität, Innovationskraft und praktischem Einfluss.

Kategorie/n: NEWS