Düsseldorf- Das Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE/HHU) und die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) erhalten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) für das Projekt „Consumer Preferences, Consumer Mistakes, and Firm’s Response“ Fördergelder in Höhe von 2,25 Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren. Die Forschergruppe besteht insgesamt aus zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Düsseldorf, Münster, Berlin (ESMT), Heidelberg, Frankfurt und Wien. Sprecher ist der Düsseldorfer Ökonom Prof. Dr. Paul Heidhues (DICE).
Profitorientierte Unternehmen nutzen eine Vielzahl von Strategien wie Kündigungshürden, missverständliche Produktinformationen oder versteckte Vertragsklauseln mit Zusatzkosten, um Konsumentinnen und Konsumenten überteuerte und für sie unnütze Produkte zu verkaufen. Betroffen sind laut Studien vor allem ärmere, alte oder weniger gebildete Menschen.
Die Forschungsgruppe „Consumer Preferences, Consumer Mistakes, and Firm’s Response“ will hier mit selbst entwickelten dynamischen Methoden gültige Muster analysieren: Bestehende strukturelle ökonometrische Marktmodelle des unvollständigen Wettbewerbs werden um verhaltensökonomische Erkenntnisse erweitert, bedeutende dynamische Aspekte in die (zum gegenwärtigen Forschungsstand meist statischen) verhaltensökonomischen Wettbewerbsmodelle eingebaut. So können erstmals zahlreiche inhärent dynamische Fragen – wie die Gründe und Auswirkungen von Konsumententrägheit oder das Lernen der Verbraucher und Verbraucherinnen im Zeitablauf – besser verstanden werden. Zusätzlich werden formale Modelle der digitalen Ökonomie um psychologische Aspekte ergänzt, um sowohl das Kaufverhalten als auch die Vor- und Nachteile verschiedener Regulierungsvorschläge in diesem Bereich besser zu verstehen. Das Ziel: Regulierungsansätze zu entwickeln, die derartige Ausbeutungsstrategien verhindern oder zumindest einschränken sollen.
„Ich freue mich, dass die DFG und der FWF die Bedeutung des Projektes erkannt haben und uns die nötigen Mittel zur Verfügung stellen, um die Ausbeutung von Konsumentenfehlern im Marktgeschehen zu erforschen“, erklärt Projektsprecher Prof. Dr. Paul Heidhues.
An dem Projekt sind folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt:
Prof. Özlem Bedre-Defolie, PhD, ESMT Berlin
Prof. Dr. Markus Dertwinkel-Kalt, Universität Münster
Prof. Dr. Sebastian Ebert, Universität Heidelberg
Associate-Prof. Dr. Andreas Grunewald, Frankfurt School
Prof. Dr. Paul Heidhues, Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Florian Heiss, Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Heiko Karle, Frankfurt School
Prof. Dr. Hans-Theo Normann, Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Markus Reisinger, Frankfurt School
Jun.-Prof. Dr. André Romahn (tenure track), Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Hannah Schildberg-Hörisch, Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Christine Zulehner, Universität Wien